Zahnschmerzen können töten
Wildlebende Katzen zumindest, nämlich dann, wenn sie das Fressen einstellen. Unser Futterstellen-Chefkater Sylvester war donnerstags noch okay, fraß und war wie immer. Haute alle anderen auf den Kopf und wollte zuerst an jedes der gefüllten 15 Vorfütter-Tellerchen herankommen.
Am Freitag saß er dann da wie ein Häufchen Elend, seine Zunge hing raus und er sabberte bis zum Boden. Er ging an kein Tellerchen mehr. Er, der sonst auch mal sehr nah zu uns herankam, floh, als er bemerkte, dass wir ihn „dringend haben wollten“. Keschern war nicht möglich, zum Handfang blieb er zu weit weg.
Da wir immer versuchen, an den großen Futterstellen – da, wo es geht – die Katzen fallengängig zu halten, gelang es uns dann endlich, ihn am Sonntag, 14. Januar 2024, in die Falle zu bekommen. Die Vermutung lag nahe, dass irgendwas im Maul „nicht okay“ ist.
Er wurde somit eine Woche lang mit Antibiotika versorgt, damit das Sabbern für die nötige Narkose zum Zahnarzttermin beim Fachtierarzt am 22. Januar im Griff wäre. Zumindest fing er an zu essen und die Zunge ging wieder etwas rein, auch das Sabbern wurde besser.
Nach dem Zahnarzttermin bekamen wir dann einen komplett zahnlosen Kater Sylvester wieder. Alle, komplett alle Zähne mussten raus. O-Ton der Praxis: „Die kamen uns schon entgegen.“ Im Dentalröntgen war das ganz Ausmaß der FORL deutlich zu erkennen.
Wir sind so erleichtert, dass es nichts war, was nicht zu heilen gewesen wäre und können jedem nur ans Herz legen, beim geringsten Anzeichen – sofern es das gibt – beim Fachtierarzt auf Dentalröntgen der Zähne zu bestehen. Von außen sieht man nicht, was unten drunter ist! Die Katzen zeigen den Schmerz oft erst viel zu spät.
Sylvester hat sich noch eine Woche lang von der umfangreichen Zahnsanierung auf einer unserer Pflegestellen erholen können, bevor wir ihn wieder zurück zu seinem gewohnten Zuhause mit all seinen Kumpels entlassen konnten. Dort begrüßt er uns jetzt wieder zu den Mahlzeiten wie gewohnt.
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