Wie die Zeit vergeht! 

 

Es kommt mir vor wie gestern, als mir meine Freundin Erna Görtz das erste Mal Bilder von den 3 kleinen Graulingen, die bei ihr im Notfallzimmer eingezogen waren, schickte. 

 

3 Geschwister, 4 Jahre alt, die auch noch zusammen vermittelt werden sollten, das war wirklich eine Herausforderung. 

 

Wer nimmt denn 3 erwachsene Katzen auf einmal auf? Na ich! Denn - als ich das erste Foto geöffnet hatte, blickte ich in Amy’s grüne Augen und da war es um mich geschehen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Die nächsten Fotos von Joey und Merlin haben es dann nur noch verstärkt. Es ließ mir keine Ruhe und ich habe tage- und nächtelang überlegt, wie ich diese drei kleinen grauen Eminenzen zu mir nehmen kann. Wohl wissend, dass ich dann als mehrfach Katzenbesitzerin für die meisten Vermieter vielleicht schon fast als „asozial“ gelten würde. Trotzdem, die drei waren in Not und brauchten meine Hilfe.

 

Das war dann auch ausreichend Grund, an den nächsten Wochenenden ins benachbarte, also nur 400 km entfernte, Köln zu fahren und meine Freundin Erna mal endlich wieder zu besuchen ;-).

 

Die drei kleinen Trennungsopfer Amy, Joey und Merlin waren noch richtig unglücklich und so war es dann schnell perfekt - sie würden nach Süddeutschland ziehen.

 

Nach anfänglichen Verwirrungen - sie hatten wohl noch nie eine so große Veränderung erfahren, lebten sie sich langsam ein. Heute haben sie voll und ganz die Führung im Haushalt übernommen. Sehr zum Leidwesen von Pauli, meinem 13jährigen, nun ehemaligen Chefkater. Joey, die beherzte und streitsüchtige Chefkatze ließ ihn zum Unterkater degradieren. Womit er sich nun so langsam abgefunden hat und Joey ihn nun nicht mehr jeden Tag quer durch die Zimmer jagt. Dafür hat Merlin nun endlich mal einen Kumpel und nicht nur zwei streitsüchtige Schwestern, die ihm das Katerleben schwer machen.

 

Die anfänglich so unglücklichen Tiere, die nicht verstehen konnten, warum sie von heute auf morgen ihr Heim und ihre geliebten Menschen verloren hatten, fassten langsam wieder Vertrauen und eroberten sich die neue Umgebung und ihren kleinen, komplett katzensicheren Garten. 

 

Heute, nach fast 10 Monaten sind die 3 wieder ein harmonisches, selbstbewusstes Trio. Sie genießen jede Aufmerksamkeit und Merlin, der über die Turbolenzen sehr krank geworden ist, hat sich wieder etwas gefangen. Er genießt ganz besonders die ihm gegebenen Aufmerksamkeiten und auch das eine oder andere Putenfilet.

 

Das Schönste aber ist, dass sie wieder einen Menschen zum Liebhaben haben und das tun alle drei in ganz besonderem Maße. Jede auf seine ganz besondere Art und Weise, aber jeder mit voller Hingabe. 

Und ich? Ich bin ganz besonders stolz und glücklich, dass ich dieser Mensch sein darf.

 

Eure Iris Brösel

 

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April 2009Anmerkung:

Diese 3 Traumperserchen verloren ihr Zuhause aufgrund „Zeitmangel“. Uns wurde ein eingespieltes Trio, das sich sehr liebhat avisiert und nach einiger Zeit wurde dann unsere Pflegestelle Erna Görtz frei zur Aufnahme. Das, was da kam war reinrassig, wunderschön, traumhaft. Zumindest wenn man jeden einzeln für sich betrachtete. Die 3 waren das reinste Terrorteam, allen voran Katze Joey, die es sich stündlich zur erneuten Aufgabe machte ihre Geschwister vor lauter Frust zu vermöbeln bis das Katzenzimmer sich in einen grau-weißen Flokati verwandelt hatte. Keiner ließ den anderen in Ruhe, täglich gab es neue Katscher auf Nasen und Ohren. 

 

Die Katzen waren unglücklich, brauchten Platz und auch eine tierärztliche Untersuchung zu der unser Vereinstierarzt Dr. Miebach freundlich eingeladen wurde, weil wir allen Beteiligten den Transport ersparen wollten, da bekannt war, dass Autofahren ihre Laune nicht hebt. Die Hausuntersuchung gipfelte darin, dass Joey und Merlin absolut mutierten und den Doktor sozusagen mit dem Stethoskop fast umbrachten. Die süßen kleinen Perserchen entpuppten sich als bis zu den Zähnen bewaffnete und zu allem bereite Kampfmaschinen. Wir waren begeistert, unser Tierarzt auch, wir sind ihm das Stethoskop im übrigen schuldig geblieben (aufs Fiebermessen wurde dann auch verzichtet….) !

 

Andererseits konnten die 3 ein Herz und eine Seele sein, sodass wir an unserem Plan der Trio-Vermittlung festhielten. Es gab immer wieder Anfragen für die eine oder den andren, wir blieben hartnäckig und hatten Erfolg. Die weiteste Vermittlung seit Vereinsbestehen wurde von Erna Görtz arrangiert und mit Erfolg und Beruhigungsmitteln für das Trio durchgeführt. Dass das neue Frauchen im Süddeutschen eigentlich ne waschechte Rheinländerin ist ist klar oder?

 

Gabriela Kelterbaum