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Entenfangen

img0256Trockenlegung des Fischteches am Ebertplatz / Theodor-Heuss-Ring

 
Am Dienstag, den 31. Mai 2005 erreichte uns gegen 20:30 Uhr die Nachricht, dass die Stadt Köln zurzeit dabei sei, den kleinen Teich am Theodor-Heuss-Ring in Köln trocken zu legen, damit dieser entschlammt werden kann.
 
In einem winzig kleinem, übriggebliebenem Schlammloch saßen ein Entenpaar samt ihrer 5 Jungenten fest, die noch nicht flügge waren. Der gesamte Teichbereich war mit einem Drahtzaun abgesichert, ein abwandern der Jungenten somit nicht möglich, zumal es auch bis zum Rhein hinunter über die Rhein-Ufer-Straße gehen würde.
 
Von der Tierärztin Dr. Degen wurde das Ordnungsamt, das Grünflächenamt und die Feuerwehr (Tierrettung) benachrichtigt. Die Tierrettung war auch lt. Aussage Dr. Degens nachmittags vor Ort, sah sich die Sache mit den Enten an und kam zu der Schlussfolgerung, dass man die Tiere „..... doch nicht aus ihrem natürlichen Lebensraum herausreißen könne ...... „
 
Dass dieser ehemals natürliche Lebensraum inzwischen bis auf ein kleines Schlammloch abgesickert war, blieb der Tierrettung entweder verborgen oder die Herren wollten es nicht wirklich wahrhaben.
 
Fakt war, dass sich um 21.30 Uhr 2 große Fischreiher an den Restfischen bedienten und die Enten äußerst deplaziert im Sumpf saßen.
 
Am Mittwoch morgen riefen wir beim Veterinäramt an und baten um Rückmeldung, wie sich dieses in der Sache verhalten wolle. Rein vorsorglich setzen wir das Tierheim Dellbrück in Kenntnis, dass evtl. damit zu rechnen sei, dass die „Straßenkatzen Köln“ mit einigen Jungenten kommen würden, falls sich die Stadt Köln nichts sinnvolles einfallen ließe.
Dr. Behlert vom Veterinäramt ließ uns dann bei einem unserer weiteren Anrufe ausrichten, dass „entsprechendes“ in die Wege geleitet sei. Wir richteten aus, dass, sollte bis zum Nachmittag nichts geschehen sein, wir unsererseits zur Selbsthilfe greifen würden.
 
Mittags fuhren wir am Restsumpf vorbei und sahen, dass 2 Herren im Gelände zugange waren. Natürlich gingen wir hin und durften uns vor Ort mit dem „Kölner Angel- und Gewässerschutzverein“ bekannt machen. Diese waren von der Stadt Köln gebeten worden, die Tiere einzufangen. 3 Jungenten hatte sie bereits. Die Mutterente war ihnen allerdings wieder entkommen und 2 Jungenten fehlten noch. Ebenfalls erfuhren wir, dass dieser Verein am Vortage informiert worden war, dass die Fische im Teich abgefischt werden müßten, und zwar dringend! Die Männer waren etwas entsetzt darüber, dass man sie sozusagen „im letzten Moment“ darüber informiert habe, denn die Fische lagen teilweise nur noch im Restwasser und guckten schon raus.
 
Wir wurden befragt, ob wir gerade noch ein wenig Zeit hätten, denn das Einfangen gestalte sich schwieriger als gedacht und zu zweit wären sie einfach zu wenige. Hermann Hoffmann vom Kölner Angel- und Gewässerschutzverein freute sich sichtlich darüber, dass nun 2 Leute mehr vor Ort waren.
 
img0258Mit einem Seil, welches von Ufer zu Ufer gespannt wurde, konnten wir die Entenmutter samt der Jungenten in eine Ecke des Tümpels treiben, denn im Restteich selbst versank man bis zur Hüfte, und die Jungenten mittels eines Kechers recht schnell einfangen. Nur die Mutterente stellt ein Problem dar. Mit dem Kecher war da nichts zu machen. Mit den laut schreienden Entenjungen (die frühestens in 3-4 Woche würden fliegen können) in den Händen versuchte ich die Mutterente ans andere Ende des Tümpels zurück zu locken, da wir sie dort ein ein Netz treiben wollten. Die Entenjungen hatten jedoch irgendwann keine Lust mehr zu rufen, so dass wir sie in einen unserer Katzentransportkörbe setzen, wo sie dann zu zweit endlich wieder mit „Krach machen“ anfingen und so die Entenmutter lockten. Diese kam dann auch tatsächlich aus dem Sumpf und ging über das Netz zum Transportkorb, wo wir sie dann vorsichtig ins gespannte Netz treiben konnten. Nun mußten wir uns nur noch auf Netz samt Ente werfen und alle waren gefangen. Nach ca. 2,5 Stunden Entenjagd saßen alle Enten in Kartons und Katzentransporter verstaut in den Autos und wurden nach kurzer Fahrt im Weiher an der Dürener Straße in die Freiheit wieder entlassen. 
 
Mutterente und Jungtiere fanden sich wild schimpfend sofort im Teich wieder und schwammen vereint mit nunmehr sehr viel mehr Wasser als vorher unter den Schwimmfüßen ganz schnell weg von uns.
 
Die „Straßenkatzen Köln“ haben sich jedenfalls über die gedeihliche Zusammenarbeit mit dem Kölner Angel- und Gewässerschutzverein gefreut und ich denke, am glücklichsten waren letztendlich die Enten selbst. Den Erpel allerdings mußten wir zurückgelassen, ich hoffe, er findet seine Familie auch so im Kölner Luftraum wieder.
 
Gabriela Kelterbaum - 5. Juni 2005 

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